Integrative Lerntherapie

Was ist integrative Lerntherapie?

In der integrativen Lerntherapie steht das Kind im Mittelpunkt. Unter Einbezug seiner Interessen und Stärken und mit Blick auf das Umfeld (Lernsituation zu Hause, in der Schule) wird es unterstützt, Defizite aufzuarbeiten, neue Lernstrukturen aufzubauen, ein besseres Selbstwertgefühl zu entwickeln und das Lernen nicht mehr ausschließlich als Belastung zu erleben.

Die Basis der Therapie ist ein guter Kontakt zur Therapeutin/zum Therapeuten, eine entspannte Atmosphäre und abwechslungsreiche Methoden und Materialien.
Es wird grundsätzlich niederschwellig gearbeitet, individuell an den Fähigkeiten des Kindes angesetzt, so dass es Erfolgserlebnisse erfährt. Hierauf wird prozessorientiert aufgebaut.

Aus Lernschwierigkeiten können sich soziale, psychische oder pädagogische Probleme entwickeln. Manchmal gehören diese auch zu den Ursachen.
Auch hier setzt die integrative Lerntherapie an.
Falls Bedarf ist und in Absprache mit den Eltern werden Lehrer/innen und andere Fachleute, wie zum Beispiel Psychotherapeut/innen mit einbezogen.

Es gibt aber natürlich auch Schüler/innen, die „nur“ eine Rechtschreib-, Lese-, oder Rechenschwäche oder Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, nicht selbstständig lernen können… . Auch diese werden individuell, unter Berücksichtigung ihrer Interessen und Stärken, begleitet. Und natürlich profitieren auch Schüler/ innen, die keine sozialen und/oder psychischen Probleme aufgrund der Lernstörung haben, von einer ruhigen und positiven Lernatmosphäre, der individuellen Begleitung und der Methodenvielfalt.
Es ist gut, die Förderung möglichst rechtzeitig zu beginnen, damit sich keine Folgeprobleme entwickeln!

Unterscheidung Lerntherapie – Nachhilfe

Im Nachhilfeunterricht wird der aktuelle Schulstoff begleitet.
Die Lerntherapie konzentriert sich auf die Defizite bei den grundlegenden Fähigkeiten, die auf die Lern- und Leistungsstörungen zurückzuführen sind. (Z.B. kann ein Kind, das Schwierigkeiten hat, die Zehnerergänzung zu verinnerlichen, die darauf aufbauenden Aufgaben nicht bewältigen und fällt dann immer weiter zurück… .) Außerdem wird in der Lerntherapie im Unterschied zur Nachhilfe die psychische Befindlichkeit und bei Bedarf das Umfeld des Kindes mit einbezogen.
Manchmal ist es allerdings auch in der Lerntherapie sinnvoll, den aktuellen schulischen Lernstoff mitzubegleiten und parallel dazu an der Behebung der jeweiligen grundlegenden Defizite zu arbeiten. So eine Entscheidung ergibt sich im Verlauf das Lern- und Therapieprozesses.

Der Einfachheit halber spricht/schreibt man von Kindern beziehungsweise Schüler/innen. Lerntherapie kann aber auch von Jugendlichen und Erwachsenen in Anspruch genommen werden.